Da kann die Welt mal draußen bleiben

Kind zur Tagesmutter gebracht, Arbeiten gefahren, beim Fußmarsch vom Zug zur Uni gemerkt, dass der Schnee schon wieder herrlich dick liegt und ich imense Lauflust bekomme, gearbeitet, eingekauft, mit den Nachbarskindern Mathe gemacht, Kind mit nach Hause genommen, Nachbarskind zum Babysitten mit nach Hause genommen und endlich zum Laufen gekommen!

Wie seit neuestem schon immer habe ich mir Grönemeyer auf die Ohren gepackt und bin zum ersten Mal richtig dick eingepackt losgelaufen. Hatte, weil es schon so spät war, sogar extra die gelbe Warnweste an, die ich damals als Helfer beim Marathon bekommen habe. Und meine neuen Laufhandschuhe hatte ich an. Es ging ein eisiger Wind und Schnee ist auch ständig gefallen. Ach und ein Halstuch habe ich mir umgebunden, weil es so kalt war.
Dafür lag auch eine schön dicke Schicht auf dem blöd zugefrorenen Feldweg. Und auf weiten Strecken waren meine Spuren die einzigen weit und breit. Vor mir war alles weiß. Gut, dass ich mich auskenne und genau weiß, wo die Wege verlaufen und wo der Graben ist und wo das Feld anfängt.
Warm genug eingepackt, umhüllt von lautem Grönemeyer-Gegröhle und mit leicht benebelter Sicht (als Brillenträger ist das halt so) bin ich also schön meine Runde gelaufen. Irgendwie kam ich mir ganz entrückt vor, ich war fast in einem kleinen Glückstaumel. Kein Wunder, dass ich dann heute die Runde ohne Gehpause geschafft habe!

Gott, mein Vater, ich danke Dir für dieses wunderschöne Erlebnis!

Strecke: 4,6 km
Zeit: 34 min

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